HELENE MARIA FUNKE 1869 - 1957
Helene Maria Funke was born on the 3rd of September, 1869 in Chemnitz, Saxonia. She was the second child of the merchant Hermann Funke and his wife Auguste Amalie Eleonore Helene Maria, née Baroness D’Orville von Löwenclau. With her four brothers, she grew up as the only girl in a world dominated by men. Unfortunately, little is known and nothing was passed down about the early education of Helene Funke. At thirty, she left her family and decided on a career as an independent painter-opposing society’s notion of a woman’s life at that time. She went to Munich first, in order to pursue her education. Since women were only permitted to enrol in the art academy in 1920, she studied at the ladies’ academy of the Munich female artists’ association under the professors Friedrich Fehr and Angelo Jank 1899-1902. She had her first exhibitions in Munich and Berlin (1904). In 1906 she moved to Paris, then the center of artistic activity, and lived alternately in Paris, the Mediterranean region and Brittany until 1911. Between 1907 and 1911 she exhibited work both in the annual salon of the Indépendants and the Salon D’Automne in Paris. She encountered the Impressionists and “les Nabis,” Matisse and “les Fauves” and the artists of the Pont Aven School. From 1909: exhibitions in Chemnitz, Hamburg, Dresden, Bremen, Mannheim, Stockholm and Vienna. Correspondent member of the Association of Austrian Artists. From 1911 she lived in Vienna, where she participated in exhibitions at the Hagenbund, the Wiener Kunstschau, the Secession and the Künstlerhaus regularly. In 1918 she was a cofounder of the radical expressionist artist group “Bewegung.” Towards the end of the 1910s / beginning of the 1920s, she received public acclaim for her “Music” paintings. 1920: the Austrian state purchases the (previously lost) painting Music. 1928 Austrian State Prize for Tobias and the Angel. During the National Socialist rule she lived in seclusion in Vienna and only obtained Austrian citizenship after the end of WWII. In 1948 the first collective exhibition took place in the gallery Welz, followed by an exhibition in the Konzerthaus Vienna. In 1955 the Austrian Federal President awards her the title of Professor. Helene Funke died penniless at 88 in Vienna on July 31, 1957, and is buried in the Central Cemetery. After her death she is largely forgotten, and only rediscovered in the 1990s in the course of research on women artists in Austria. Retrospective at the LENTOS Art Museum Linz, “Helene Funke 1869 – 1957,” May 4 to September 11, 2007. Elisabeth Nowak-Thaller / Peter Funke Quellen: LENTOS Kunstmuseum Linz (Hrg.), Ausstellungskatalog Helene Funke 1869–1957, Ausstellung und Katalog: Elisabeth Nowak-Thaller, mit Beiträgen von: Peter Funke, Sabine Plakolm-Forsthuber, Tamara Loitfellner, Julie M. Johnson u.a., Linz 2007 Peter Funke: Die Malerin Helene Funke 1869–1957, Leben und Werk, Böhlau Verlag, Wien.Köln.Weimar 2011 |
HELENE MARIA FUNKE 1869 - 1957
Helene Maria Funke wurde am 3. September 1869 in Chemnitz/Sachsen geboren. Sie war das zweite Kind des Kaufmanns Hermann Funke und seiner Ehefrau Auguste Amalie Eleonore Helene Maria, geb. Freiin d’Orville von Löwenclau. Zusammen mit vier Brüdern wuchs sie als einziges Mädchen in einer von Männern dominierten Welt auf. Leider ist über die Jugend und die frühe Ausbildung von Helene Funke wenig bekannt und nichts überliefert. Mit dreißig Jahren löste sie sich von ihrer Familie und entschied sich für ein Leben als selbständige Malerin – entgegen den Vorstellungen der damaligen Gesellschaft vom Leben einer Frau. Sie ging zuerst nach München, um ihre Ausbildung zu vertiefen. Da Frauen erst ab 1920 zur Kunstakademie zugelassen wurden, studierte sie von 1899 – 1902 an der Damen-Akademie des Münchner Künstlerinnen-Vereins unter den Professoren Friedrich Fehr und Angelo Jank. Erste Ausstellungsbeteiligungen in München und Berlin (1904). 1906 zog sie nach Paris, dem damaligen Zentrum der Kunst, und lebte bis 1911 mit wechselnden Aufenthalten in Paris, im Mittelmeerraum und in der Bretagne. Zwischen 1907 und 1911 stellte sie sowohl im jährlichen Salon des Indépendants als auch im Salon d’Automne in Paris aus. Begegnungen mit den Impressionisten und den „Nabis“, mit Matisse und den „Fauves“ und mit den Vertretern der Schule von Pont-Aven. Ab 1909 Ausstellungsbeteiligungen in Chemnitz, Hamburg, Dresden, Bremen, Mannheim, Stockholm und Wien. Korrespondierendes Mitglied der Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs. Ab 1911 lebte sie in Wien, wo sie sich regelmäßig an Ausstellungen des Hagenbundes, der Wiener Kunstschau, der Secession und des Künstlerhauses beteiligte. 1918 war sie Mitbegründerin der radikal-expressionistischen Künstlergruppe „Bewegung“. Ende der 1910er/Anfang der 1920er Jahre erfuhr sie öffentliche Anerkennung durch ihre „Musik“-Bilder. 1920 Ankauf des (verschollenen) Bildes Musik durch den Österreichischen Staat. 1928 Österreichischer Staatspreis für Tobias und der Engel. Während der nationalsozialistischen Herrschaft lebte sie zurückgezogen in Wien und erwarb erst 1946 nach dem Ende des II. Weltkriegs die österreichische Staatsbürgerschaft. 1948 fand die erste Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Welz statt, gefolgt von einer Ausstellung im Konzerthaus Wien. 1955 verlieh ihr der österreichische Bundespräsident den Titel „Professor“. Am 31. Juli 1957 starb Helene Funke mit 88 Jahren mittellos in Wien und ist auf dem Zentralfriedhof begraben. Nach ihrem Tod wurde sie weitgehend vergessen und erst in den 1990er Jahren im Zuge der Forschungen zu Künstlerinnen in Österreich wieder entdeckt. Retrospektive im LENTOS Kunstmuseum Linz, Helene Funke 1869 – 1957, 4. Mai bis 11. September 2007 Elisabeth Nowak-Thaller / Peter Funke Quellen: LENTOS Kunstmuseum Linz (Hrg.), Ausstellungskatalog Helene Funke 1869–1957, Ausstellung und Katalog: Elisabeth Nowak-Thaller, mit Beiträgen von: Peter Funke, Sabine Plakolm-Forsthuber, Tamara Loitfellner, Julie M. Johnson u.a., Linz 2007 Peter Funke: Die Malerin Helene Funke 1869–1957, Leben und Werk, Böhlau Verlag, Wien.Köln.Weimar 2011 |